29. August 2017

Inhalt: Australischer Versicherer investiert 25% der Nettoprämien wirkungsorientiert; Quirin Privat Bank/Quirion; RegTech gegen Ängste und Aufwendungen

Versicherer investiert 25% der Prämien in Nachhaltigkeit

Die australische QBE Insurance Group investiert 25% der Nettoprämien aus KfZ- und Gebäudeversicherungen in Australien in Nachhaltigkeitsprojekte. Voraussetzung ist eine Policy im Programm „Premiums4Good„, dass in den Bereichen Kraftfahrzeug sowie private und gewerbliche Wohnimmobilien einschließlich Hausrat ohne Mehrkosten abgeschlossen werden kann.

Die Gruppe investiert 25% der laufenden Prämieneinnahmen in Australien (Gesamtvolumen 2016 inkl. Neuseeland USD 3,4 Mrd. – zum Vergleich: Sachversicherungen der Allianz im deutschsprachigen Raum: € 10 Mrd.). Investiert wird mit dem Ziel positiver sozialer oder umweltbezogener Nutzen, z.B. Social Bonds, Green Bonds, soziale Infrastruktur.

Ein Firmenvertreter in einem Interview: “It was not a case of, can we afford to do this? It was: can we afford not to do it, because this is exactly where business as a whole is going and we want to be a part of it,” says QBE’s Grant Clemence. – Grant Clemence ist Direktor der Retailsparte in Großbritannien.

Quirin Privat Bank/Quirion

Am 25. August 2017 berichtete die Honorarberatungsbank Quirin Privat Bank über das erste Halbjahr 2017. Die 2006 gestartete Bank verwaltet mittlerweile rund € 3,1 Mrd. für 10.000 Kunden. Sie hat 200 Mitarbeiter an 14 Standorten in Deutschland.

In der Vermögensverwaltung liegen mehr als € 2 Mrd. Qurin verfolgt ein originelles Konzept mit den Komponenten „Markt“ (Gesamtanteil über alle Vermögen 30% als Basisanlage) „Wissen“ (30% als thematische Komponenten) und „Meinung“ (7,5% persönliche Einschätzungen/Präferenzen).

Im Onlineangebot (Quirion) werden aktuell 1.500 Kunden mit insgesamt € 75 Mio. betreut. Die Bank erwartet bis zum Jahresende einen Anstieg auf mehr als € 100 Mio., was einen Anstieg von rund € 40 Mio. für das Gesamtjahr beinhaltet. Leider wurde das Onlineangebot nicht wie die klassische Vermögensverwaltung gestaltet, die im Baustein „Wissen“ u.a. die Möglichkeit von Anlagen in Mikrokredite und versicherungsbezogenen Instrumenten wie Katastrophenbonds (CatBonds) bietet.

RegTech gegen Ängste und Aufwendungen

Die Stellungnahmen der deutschen Kreditwirtschaft sind geprägt von Mahnungen zum Thema Regulierung. Erstens „nicht noch mehr“, zweitens „bitte größengerecht“, schließlich macht das sogar die US-Regulierung so. Daneben steht regelmäßig „Digitalisierung“ und natürlich Kostensenkung. Dass aber alle drei Themen eng zusammenhängen, ist offenbar noch nicht wirklich erkannt. Dies erklärt auch die vergleichsweise geringe Zahl von technologiebasierten Dienstleistern für Regulierung, kurz „RegTech“ in Deutschland. Let’s Talk Payments hat die Landschaft in Europa einmal sehr übersichtlich zusammengestellt:

2017-08-29 RegTech Landschaft

In dem Artikel RegTech Companies in Europe Driving Down Compliance Costs to Enable Innovation von Dhruv Khurkjekar wird deutlich, dass Regulierung tatsächlich ein Thema ist, bei dem sich Ängste und Aufwendung dank der technologischen Entwicklung eher ab- als aufbauen lassen. Und ganz nebenbei werden Stumpfsinn und (menschliche) Risiken in der Tagesarbeit in den Bereichen Regulierung, Compliance usw. reduziert.

Inhalte Nummer Eins und Zwei

Nummer Eins am 22.8.2017 mit folgenden Inhalten: GLS Klimafonds, Neue Transparenz für Investmentfonds, erste islamkonforme grüne Anleihe

Nummer Zwei am 25.8.2017: Triodos Bank mit nachhaltigem Wachstum; Rekordquartal für „grüne“ Anleihen; Resilience Bonds; Nachhaltigkeit für US-Aktionäre immer wichtiger; Umfassender Bericht zur Zukunft der Finanzdienstleistungen; Inhalte Nummer Eins